Pianist

Zeitgeist, politische Umstände und Moden haben immer wieder einst berühmte Namen getilgt. Oft finden sich unter dem Staub der Jahrzehnte und Jahrhunderte wahre Schätze der Musikliteratur. Als Pianist habe ich mich der Bergung und Verbreitung dieser Schätze verschrieben.
Kammermusik ist dabei auch ein wichtiger Zweig meiner Arbeit. Hier kann die Musik ihren sozialen Effekt am besten entfalten, gleichzeitig kann man als Ausführender wie als Publikum spannende Klangmischungen auf engstem Raum erleben.

Das klassische Konzert darf dabei keine bloße Konfrontation mit einer wahllosen Musikfolge sein. Ein festes Konzept ist die Grundlage dafür, einen großen Bogen zu spannen, der der Werkauswahl eine natürliche Dramaturgie verleiht. Besonders bei unbekannten, aber auch bei bekannten Werken ist es unabdingbar, das Publikum mittels Moderation in die Klangwelt der Kompositionen zu geleiten.
Dadurch wird ein Konzert zu einem Gesamtkunstwerk, das von Anfang bis zum Ende fesselt und eine Intensität verspricht, die nur live erlebbar ist.

© für das Foto: Volker Blumenthaler

Repertoire

Unbekannte Musik des 19. und 20. Jahrhunderts

Abseits ausgetretener Pfade der Klavierliteratur finden sich Meisterwerke der Klassischen Musik, die entweder vergessen sind oder nie ihre eigentliche Würdigung erfahren haben. Ganz besonders im 19. und frühen 20. Jahrhundert gab es viele individuelle Ansätze neuer Ausdrucksmittel: vieles steht den bekannten Strömungen von Romantik, Fin de siècle und Moderne in nichts nach.

  • Werke von Carl Czerny, Gabriel Fauré, Josef Matthias Hauer, Alexander Skrjabin, Paul Juon, Hanns Eisler, Mikalojus Čiurlionis

Aktuelle Musik

Besonders in der Aktuellen Musik der letzten Jahrzehnte findet sich eine große Bandbreite klanglicher Ausdrucksmittel. Musik ist ein Kind ihrer Zeit und gerade unsere individualistische und gleichzeitig globalisierte Welt führt zu ganz eigenen Klangwelten.

  • Werke von Mark André, Nikolaus A. Huber, Volker Blumenthaler, Horst Lohse, Jonathan Harvey

Russische Avantgarde

Kern meiner Arbeit ist die Russische Avantgarde um 1920, die sich sich unter dem Eindruck von Alexander Skrjabins legendärem Spätwerk entwickelte. Angefacht durch die Revolutionen von 1917 wollten die Komponisten den kulturellen Wiederaufbau Russlands mit moderner Musik gestalten. Doch ab 1929 zog Josef Stalin den Modernisten den Boden unter den Füßen weg, politisch angeordnete Diffamierung, Verhaftung, teils sogar Erschießung zerstörten eine ganze Epoche von Weltrang - Dimitri Schostakowitschs tragisches Schicksal ist dabei nur die Spitze des Eisbergs.

  • Werke von Alexander Mossolow, Sergej Prokofjew, Sergej Protopopoff, Nikolai Roslawez, Dimitri Schostakowitsch, Alexei Stantschinskij, Ivan Wyschnegradsky

Doch auch die zweite sowjetische Avantgarde-Bewegung, die ab den 1960er Jahren die Fesseln des Stalinismus abwarf, ist wichtiger Baustein dieses Konzepts. Daneben gibt es auch Werke des Sozialistischen Realismus, die durchaus ihrer Enteckung wert sind.

  • Werke von Alfred Schnittke, Wladimir Tarnopolski, Mieczysław Weinberg, Georgij Swiridow

Standardrepertoire

Natürlich sind die großen Werke nicht umsonst groß: In unnachahmlicher Weise haben es Musikschaffende über Jahrhunderte verstanden, die Literatur zu neuen Höhepunkten zu führen. Doch auch bei bekannten Werken finden sich neue, unendeckte Seiten und Querverbindungen. Und selbst unter berühmten Namen kann man auf ungewöhnliche Werke stoßen. In diesem Bereich ist besonders die Kammermusik lohnenswert, einerseits in bekannten Besetzungen (z.B. Streichinstrumente mit Klavier) aber auch in ungewöhnlichen Konstellationen (z.B. Klavier zu sechs Händen).

  • Werke von Johann Christian Bach, Ludwig van Beethoven, Robert Schumann

Einen Querschnitt durch mein Repertoire

finden Sie auf meinem YouTube-Kanal.

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Nikolai Roslawez, Poème (1921)
Lorenz Trottmann, Klavier

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Max Reger, Resignation op. 26/5
Lorenz Trottmann, Klavier

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Alexander Skrjabin, Romanze
Samuel Hartung, Horn
Lorenz Trottmann, Klavier